Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit, sondern eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung – mit oft gravierenden Folgen für Betroffene und ihre Familien. Um aufzuklären, Mut zu machen und konkrete Unterstützung aufzuzeigen, hat das Netzwerk gegen Gewalt Mansfeld-Südharz eine umfassende Informationsbroschüre veröffentlicht. Das Netzwerk gegen Gewalt Mansfeld-Südharz ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege und Behörden in Kooperation mit dem Landkreis Mansfeld-Südharz. Gemeinsam verfolgen die Netzwerkpartner das Ziel, Schutz zu bieten, Gewalt zu beenden und Betroffenen den Weg in ein selbstbestimmtes, gewaltfreies Leben zu ermöglichen.
Die Broschüre richtet sich an Menschen, die von häuslicher Gewalt oder Stalking betroffen oder bedroht sind, ebenso wie an Angehörige, Fachkräfte und Unterstützende. Sie informiert niedrigschwellig darüber, was unter häuslicher Gewalt zu verstehen ist, von körperlicher, seelischer und sexualisierter Gewalt bis hin zu sozialer und ökonomischer Gewalt, und macht deutlich: Gewalt kann alle treffen, unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialem Status.
Zentrale Zielsetzung der Broschüre ist es, Betroffenen aufzuzeigen, dass sie nicht allein sind und dass es im Landkreis Mansfeld-Südharz ein tragfähiges Hilfenetz gibt. Übersichtlich dargestellt werden zahlreiche Anlaufstellen aus Polizei, Justiz, Beratungsstellen, Frauen- und Kinderschutzhaus, Gesundheitsversorgung, Jugendhilfe sowie spezialisierten Fachberatungsstellen. Ergänzt wird das Angebot durch Hinweise auf bundesweite Hilfetelefone, die anonym, kostenfrei und rund um die Uhr erreichbar sind.
Ein besonderer Fokus liegt auf der praktischen Unterstützung in akuten Krisensituationen. Die Broschüre enthält unter anderem einen persönlichen Sicherheitsplan, Hinweise zum international bekannten „Signal for Help“ sowie eine Checkliste für eine Notfalltasche. Diese praxisnahen Informationen sollen Betroffenen helfen, sich vorzubereiten und in Gefahrensituationen handlungsfähig zu bleiben.
Die Broschüre leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit, zur Stärkung von Betroffenen und zur weiteren Vernetzung im Hilfesystem.